Erwin Schäfer liebt den Biathlon Weltcup von Ruhpolding. Die Stimmung und Atmosphäre und die vielen fröhlichen Menschen begeistern ihn. Seit über 20 Jahren ist er regelmäßig dabei und engagiert sich als Volontär.
Seit 2001 ist Erwin Schäfer jedes Jahr beim Weltcup in Ruhpolding vor Ort. Schon der erste Besuch begeisterte ihn. Gemeinsam mit seinen Mitreisenden gründete er nach einer Woche Biathlon in Ruhpolding den Fanclub „Loipenfüchse Elbenberg“. Unzählige Rennen hat er seitdem live in der Chiemgau Arena gesehen. Seiner Meinung nach ist das kleine Stadion, welches eingebettet zwischen dem Unternberg im Norden und dem Zirmberg im Süden liegt, das schönste Biathlonstadion der Welt.
Einsatz als ehrenamtlicher Helfer
Vor fünf Jahren entschied sich der 64-Jährige, dass er nicht nur zuschauen möchte, sondern sich selbst engagieren will. Seitdem ist er als Volontär im Einsatz. Im Team Sicherheit sorgt er dafür, dass Fans, Athleten, Betreuer und Journalisten dorthin kommen, wo sie sein sollen. Meist steht er am Hauptgebäude und kontrolliert den Zugang zu den Innenräumen. „Das macht einfach Spaß. Man ist mittendrin im Geschehen und kann helfen, wenn Hilfe gebraucht wird“, sagt Erwin Schäfer. Seine Schicht beginnt mit der Unterweisung des Sicherheitsbeauftragten und der Polizei, die die wichtigsten Infos für den Renntag bekanntgeben. Dann steht er am Einsatzort und lenkt das Geschehen. Zwischendurch wird sich auch mal abgewechselt, damit einer nicht den ganzen Tag in der Kälte steht. In den vergangenen Jahren hat er viele Biathlonbegeisterte kennengelernt und freut sich jedes Jahr wieder darauf, nach Ruhpolding zu kommen. „Das Wichtigste ist die Gemeinschaft unter den vielen Helfern. Da ist jeder für den anderen da.“ Erwin Schäfer ist einer von 1200 Volontären, die aus der ganzen Bundesrepublik anreisen.
Gänsehaut bei „Sierra Madre“
Ein besonderer Moment ist für Erwin Schäfer, wenn sich alle Volontäre am Sonntag vor der Tribüne aufstellen und das Lied „Sierra Madre“ gespielt wird. „Da kullert schon mal die ein oder andere Träne“, sagt der 64-Jährige. Er war selbst schon auf der Leinwand im Stadion zu sehen oder hat eine kurze Ansprache durch das Stadionmikrofon gehalten. Unter den Biathlonfans ist er bekannt. „Sie brauchen nur nach dem Erwin fragen, dann weiß jeder wer gemeint ist“, sagt Erwin Schäfer schmunzelnd. Erkennen kann man ihn auch am Hut, der mit zahlreichen Ansteckern und einem Fuchs geschmückt ist. Einen Lieblingsbiathleten hat er nicht. Zu viele nette Sportler hat er kennengelernt. Da fällt es ihm schwer, sich zu entscheiden. An der Biathlonfamilie gefällt ihm die Herzlichkeit und Freundlichkeit untereinander. Man komme schnell ins Gespräch, egal ob mit Fan oder Sportler. Seiner Meinung nach können die Norweger und die Italiener am besten feiern. Sein Hobby will er noch lange ausüben. „Solange ich gesund bin und Kopf und Körper noch mitmachen, bin ich dabei.“ Er hofft, dass im nächsten Winter wieder Zuschauer ins Biathlonstadion dürfen. Vor dem Fernseher sei das nicht dasselbe.