Sonntag , 19 Mai 2024

Das Warten hat fast ein Ende – Vorschau auf die kommende Weltcup-Saison 19/20

In knapp einer Woche ist es endlich soweit: nach anderen Wintersportlern wie den Skifahrern, Rodlern und Skispringern starten auch die Biathletinnen und Biathleten in die neue Weltcupsaison 2019/2020. Wie immer werden die Athleten im ersten Drittel der Saison an drei Weltcuporten um die Podiumsplätze und Weltcuppunkte kämpfen.  Die Weltcuprennen im schwedischen Östersund, wo noch im März die letzte Weltmeisterschaft stattfand,  bilden den Auftakt, beginnend mit den Single Mixed und den Mixed Staffeln am kommenden Samstag den 30.11.2019. Nach Östersund geht es weiter ins österreichische Hochfilzen und im Anschluss, kurz vor Weihnachten, noch nach Annecy / Le Grand-Bornand in Frankreich.

In der kurzen Biathlonpause vor dem Jahreswechsel wird dann erneut das Zuschauerspektakel Biathlon auf Schalke stattfinden, bei dem Laura Dahlmeier ihr Abschiedsrennen geben wird. Der sportliche Höhepunkt steht dann nach den deutschen Weltcups und den Rennen auf der Pokljuka auf dem Programm:  vom 13. – 23.02.2020 findet die Weltmeisterschaft im italienischen Antholz statt, bei der die Athleten um Edelmetall kämpfen werden. Das letzte Drittel bilden dann noch die Wettkämpfe in Nove Mesto, Kontiolahti und Oslo.

Mit welchen langjährigen Favoriten wird zu rechnen sein? Und welche Überraschungen erwarten uns? Der Weltcupgesamtsieger der vergangenen Saison, Johannes Thingnes Bø wird bei den Herren sicher wieder der Maßstab sein, an dem sich die anderen Athleten messen müssen. Doch ob er wieder der Überflieger sein wird? Einer, der ihm den Thron streitig machen will, ist einmal mehr Martin Fourcade. Der Franzose hatte im letzten Winter, verglichen mit seinen bisherigen Erfolgen, eine eher durchwachsene Saison, blieb auch bei der WM in Östersund ohne Medaille und beendete die Saison frühzeitig. Doch während des Sommertrainings hat er sich wieder gesammelt und bei den Trainingswettkämpfen im norwegischen Sjusjoen  mit sehr guten Ergebnissen inklusive dem Sieg im Massenstart ein Ausrufezeichen gesetzt.

Doch auch bei den deutschen Männern darf man gespannt sein. So gewann Johannes Kühn erst vergangene Woche den Sprint in Sjusjoen, in dem es noch weitere drei Top 10 – Ergebnisse von Philipp Horn, Arnd Peiffer und Erik Lesser zu feiern gab. Und auch Simon Schempp, der die vergangene Saison noch vor der WM krankheitsbedingt beenden musste, will nach erfolgreicher Vorbereitung im Sommer wieder neu angreifen. Benedikt Doll komplettiert das Weltcup-Team und wird bestimmt wieder für spannende Zweikämpfe und hoffentlich viele Podestplätze sorgen.

Bei den Damen wird vermutlich erneut kein Weg an Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi vorbei gehen – oder doch? Fakt ist, dass die beiden Italienerinnen vor allem in Hinblick auf die bevorstehende Heim-WM in Antholz extra motiviert sind und auch schon die norwegischen Testrennen für sich entscheiden konnten. Durch die Leistungsdichte bei den Biathletinnen können aber auch in dieser Saison die Podiumsplätze immer wieder neu besetzt sein. Sowohl die Norwegerinnen um Marte Olsbu Roeiseland und Tiril Eckhoff, die Schwedinnen um Hanna Öberg, aber auch die Französinnen sowie viele weitere mehr wollen dabei ein Wort mitreden. Und auch die Deutschen wollen angreifen. So zeigte Denise Herrmann sowohl bei den Wettkämpfen im Sommer, als auch in Sjusjoen, dass sie erneut in extrem guter läuferischer Form ist und mit ihr immer zu rechnen sein wird. Die Aufmerksamkeit wird sich in diesem Jahr, nach dem Karriereende von Laura Dahlmeier, jedoch sicher etwas auf alle deutschen Athletinnen  verteilen. Neben Denise Herrmann sind Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz, Karolin Horchler, Franziska Preuß und Anna Weidel fest im Weltcupkader gesetzt.

Aber sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern wird es mit Sicherheit wieder viele spannende Kopf-an-Kopf-Rennen, aufregende Momente am Schießstand und spektakuläre Zielsprints geben, egal ob von altbekannten, oder auch völlig neuen Athleten und Athletinnen. Wir freuen uns schon darauf!

Foto: Manzoni/NordicFocus

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