Freitag , 17 Mai 2024

Zina Kocher will nochmal zu Olympia – für ihren verstorbenen Trainer

Zina Kocher (CAN) – Foto: Karl-Heinz Merl, Biathlon-News.de

Zina Kocher kann auf eine lange Biathlonkarriere zurückschauen. 14 Jahre vergingen zwischen ihrem Debüt beim Weltcup in Oberhof im Januar 2002 und dem Ende der aktiven Sportlerzeit 2016. Insgesamt 267 Weltcupstarts kann die Kanadierin vorweisen. Ihr bestes Ergebnis war ein dritter Platz beim Einzelrennen im schwedischen Östersund in der Saison 2006/2007. Bei drei olympischen Spielen stand sie an der Startlinie. Nun ist ihr Ziel auch in Pyeongchang dabei zu sein, jedoch diesmal im Langlauf.

Biathlon bestimmte viele Jahre ihr Leben, doch 2016 beendete Zina Kocher ihre Karriere. Neuen Aufgaben wollte sie sich widmen. Neben ihrem Studium hat sie eine Ausbildung als Doula abgeschlossen. Doula bezeichnet eine Berufsgruppe von Frauen, die als Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettbegleiterinnen arbeiten. Im Sommer heiratete sie Alex Lawson.

Eine willkommene Abwechslung zu ihrem Studentenleben an der Mount Royal University in Calgary waren die Kanadischen Langlaufmeisterschaften, die 2017 in ihrer Heimatstadt ausgetragen wurden. Sie nahm daran teil. Eine Goldmedaille über 5 Kilometer und ein zweiter Platz über 30 Kilometer standen am Ende zu Buche. Der Erfolg ließ Zina Kocher nachdenken. Warum sollte es nicht möglich sein, sich im Langlauf für Olympia 2018 zu qualifizieren? Was hat sie zu verlieren? Ihr Trainer Richard Boruta machte ihr Mut. Sie solle es versuchen. Trotz ihrer Pause vom Leistungssport habe sie gute Chancen ihr Ziel zu erreichen.

Zina Kocher war sich nicht sicher, ob sie es wagen sollte. Ein Schicksalsschlag nahm ihr die Entscheidung ab. Am 9. August verstarb ihr Trainer Richard Boruta im Alter von 49 Jahren bei einem Kletterunfall. So entschied sich Zina Kocher dem Rat ihres Trainers zu folgen und trainiert wieder regelmäßig. In einem Interview mit dem Sender CBC Sports sagte sie: „Ich denke ich werde es bereuen, wenn ich es nicht wenigstens versuche. Ob es funktioniert oder nicht.“ 18 Monate nach ihrem Karriereende ist sie nun auf dem Weg mit der kanadischen Langlaufmannschaft zu Olympia zu fahren. Um das Olympiaticket tatsächlich zu lösen, muss sie zu den fünf besten Läuferinnen ihres Teams gehören. Zina Kocher will es schaffen. Sie kämpft für ihren Trainer.

Quelle: CBC Sports

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