Samstag , 27 Juli 2024

Marie Dorin Habert: „Ginge es nach mir, würde ich noch ein weiteres Jahr dranhängen, aber ich bin nicht alleine …“

Marie Dorin Habert (FRA) – Foto: Karl-Heinz Merl, Biathlon-News.de

In einem aussagekräftigen, sehr offenen Interview für die Website www.leschampionnes.fr hat Marie Dorin Habert über die eigene Zukunft und ihre Ziele für die kommende olympische Saison gesprochen und bezüglich dieser Themen viele interessante Einzelheiten enthüllt.

„Die Vorbereitung ist gut gelaufen, ich habe da ein gutes Gefühl und bin zufrieden mit der geleisteten Arbeit im Hinblick auf die kommende Saison. Ich habe bislang noch nicht entschieden, ob es die letzte in meiner Sportlerkarriere sein wird. Ginge es nach mir, würde ich noch ein weiteres Jahr dranhängen. Ich bin jedoch nicht alleine, ich habe eine Familie und wir werden das alle gemeinsam im kommenden Frühjahr entscheiden. Zum jetzigen Zeitpunkt beschränke ich mich darauf, mich auf diesen Winter zu konzentrieren. Mit Sicherheit wird der Ausgang der Olympischen Spiele nicht alleine ausschlaggebend für diese Entscheidung sein, wie auch immer diese letztendlich ausfallen wird.

Ich nehme die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Pyeongchang nicht als selbstverständlich hin, denn unsere Mannschaft ist sehr stark. Wie dem auch sei, eigentlich müsste ich dort mit von der Partie sein, und ich zähle in Korea vor allem auf die Staffelrennen. Eine Mannschaftsgoldmedaille hat eine ganz besondere Note, vor allem durch die Stimmung, die dann zwischen den beteiligten Athleten herrscht. Ich denke, dass diese Siege verglichen mit den Einzeltiteln viel bedeutsamer sind, weil sie besonders im Gedächtnis verhaftet bleiben, zumal sie gemeinsam im Kollektiv errungen werden.“

Dorin Habert, gerade 31 Jahre alt, hat bereits zwei olympische Medaillen. Beide gewann sie 2010 in Vancouver: Bronze im Sprint und Silber mit der Staffel. Sotchi 2014 verlief für sie hingegen deutlich unglücklicher, zumal die Biathletin aus der Dauphiné dort bereits in einer instabilen Verfassung anreiste, nachdem sie sich Ende November 2013 eine schwere Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte.

Es fehlt ihr hier somit eindeutig noch die Medaille aus dem kostbarsten Edelmetall, doch die Französin hat bereits unter Beweis gestellt, dass sie es versteht, sich bei wichtigen Großereignissen in Topform zu präsentieren. Im Übrigen hat sie bei den Weltmeisterschaften von Kontiolahti 2015 und auf dem Holmenkollen 2016 insgesamt fünf Goldmedaillen (davon vier Einzelmedaillen) gewinnen können.

Dorin Habert verkörpert zwar die Gegenwart, feilt jedoch auch an der Zukunft der Mannschaft: „Ich versuche, den Athletinnen der nachfolgenden neuen Generation alles zu vermitteln, was ich kann, ohne diesen etwas über meine Trainingsmethoden zu verschweigen; ich möchte, dass sie wissen, dass sie immer auf mich zählen können. Es gibt unter diesen allerdings eine, der ich nichts mehr beibringen muss. Es handelt sich dabei um Justine Braisaz, die zwar zehn Jahre jünger ist als ich, ihr Talent jedoch schon unter Beweis gestellt hat und somit meine Ratschläge nicht mehr benötigt.

Übersetzung (aus dem Italienischen): Theresa Vögle

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