
Die Nachwuchs-Biathleten am Stützpunkt Ruhpolding werden ab sofort von Florian Graf betreut. Der 31-Jährige tritt damit die Nachfolge von Engelbert Sklorz an. Sklorz wird in Zukunft Schießtrainer beim DSV und wird sich beruflich wieder mehr bei der Bundespolizei einbringen.
»Die Stelle hat sich für mich aufgetan. Ich will die Chance nutzen, die ich jetzt bekommen habe«, sagte Graf, dessen Stelle durch die Finanzierung durch den BSV gesichert ist. Der ehemalige Biathlet hatte 2018 seine Karriere beendet. 2009 gewann er bei der Junioren-Weltmeisterschaft Gold mit der Staffel. 2014/15 holte er sich die Gesamtwertung im IBU-Cup. Graf gehört zum Zoll-Skiteam und startet für den WSV Eppenschlag.
Seinen Wohnsitz hat er mittlerweile aber im südlichen Chiemgau. Sein Vertrag als Trainer der knapp 30 Jugendlichen, die im Deutschlandpokal starten, geht zunächst über zwei Jahre. Für diesen Zeitraum hat er sich von seinem Arbeitgeber, dem Zoll, beurlauben lassen.

Bereits während seiner Karriere hat er den C-Trainerschein gemacht, aktuell macht er nun den B-Schein. Die Umstellung vom Aktiven zum Trainer ist ihm relativ leicht gefallen. Schließlich hat er im Trainerteam von Engelbert Sklorz bereits Erfahrungen sammeln können. »Ich glaube, ich kann durch meine Erfahrungen auf internationaler Ebene meinen jungen Sportlern einiges mitgeben. Die Akzeptanz ist da. Als Trainer ist mir ein gesundes Mittelmaß wichtig. Disziplin und Ordnung muss sein, aber auch der Spaß darf nicht zu kurz kommen«, beschreibt er seine Philosophie.
Für Graf ist Biathlon eine sehr anspruchsvolle Sportart und eine Art Schule des Sports, die einen für das Leben prägt. In die Weltspitze schaffen es nur wenige. »Natürlich ist der Reiz da, aus so einer Gruppe mal einen Olympiasieger rauszubringen, der Bairisch spricht«, sagt er ganz in der Art von Biathlon-Legende Fritz Fischer. In seinem Trainerjob wird Florian Graf von seinen Assistenten Michael Willeitner, Florian Sachenbacher und Ralf Emonts unterstützt. Nun warten er und seine Mitstreiter darauf, dass es in den nächsten Wochen weitere Lockerungen der Hygienevorschriften, die wegen des Coronavirus derzeit nötig sind, geben wird und dann ein geregelter Trainingsbetrieb stattfinden kann.
Mit freundlicher Genehmigung von Siegi Huber – Traunsteiner Tagblatt