Dienstag , 8 Oktober 2024

Deutlicher Sieg für Deutschland – starke Schweizer Mannschaft

Bei noch windigeren Verhältnissen als die Tage zuvor, dafür jedoch mit weniger Schneetreiben, fand heute am frühen Nachmittag der erste Staffelwettbewerb der Weltcup-Damen statt. Als Siegerinnen in der Staffelwertung der vergangenen Saison ging die deutsche Mannschaft mit der Startnummer 1 ins Rennen. Dem machte Vanessa Hinz von vornherein Ernst, indem sie vom Start weg das Feld anführte, die Französin Marie-Dorin Habert direkt hinterher. Für die Ukrainerin Vita Semerenko begann das Rennen unglücklich. Sie landete in einer Kurve etwas unsanft im Schnee und bekam somit gleich einige Sekunden mit auf den Weg, die es möglichst zügig aufzulaufen galt.

Beim ersten Schießen hatten die Damen windtechnisch gesehen mehr Glück als die Männer am Vormittag. Bei noch recht ordentlichen Bedingungen gingen insgesamt nur wenige Schüsse daneben, viele Athletinnen kamen mit einem oder sogar ganz ohne Nachlader durch. So auch Vanessa Hinz, die einen zügigen Rhythmus anschlug und einen Fehler beim dritten Schuss gleich mit der ersten Nachladepatrone ausbügeln konnte. Als führende Athletin lief die Slowakin Paulina Fialkova aus dem Stadion, knapp vor Nadezhda Skardino aus Weißrussland. Vanessa Hinz ging als Vierte, mit 1,8 Sekunden Rückstand, auf ihre zweite Laufrunde.

Das zweite Schießen sah für Vanessa Hinz ähnlich aus wie das erste. Sie verfehlte auch hier den dritten Schuss, schaffte es aber, diese Scheibe mit der Extrapatrone abzuräumen. Frankreich erlebte ein bitteres Schießergebnis und verabschiedete sich für zwei Strafrunden aus der Spitzengruppe. Vanessa Hinz ging mit einem kleinen Vorsprung von 10 Sekunden vor Vita Semerenko und Paulina Fialkova auf die Strecke. Im Laufe ihrer Schlussrunde konnte sie noch einige Sekunden gutmachen und wechselte letztendlich 18,4 Sekunden vor der Weißrussin Nadezhda Skardino, die sich dank einer starken läuferischen Leistung noch an der Ukraine und der Slowakei vorbeischieben konnte.

Franziska Hildebrand ging als zweite deutsche Läuferin ins Rennen. Sie nahm den Vorsprung, den ihr ihre Teamkollegin mitgegeben hatte, dankbar mit auf die erste Runde, verlor dann jedoch einige Sekunden, als sie beim ersten Schießen einen Fehler schoss und diesen erst mit der zweiten Nachladepatrone treffen konnte. Sie ging 2,6 Sekunden vor Weißrussland, der Ukraine und der Schweiz auf den zweiten Streckenabschnitt. Ein kleines Debakel erwischte dagegen die Norwegerin Hilde Fenne, der auch die Nachlader nicht mehr helfen konnten und die damit gleich zweimal in die Strafrunde musste.

Auf der zweiten Laufrunde der Athletinnen bildete sich eine kleine Führungsgruppe bestehend aus der Ukraine, der Schweiz, Deutschland, Schweden und Weißrussland. Gemeinsam kamen alle fünf Frauen zum zweiten Mal an den Schießstand. Hier zeigte Yuliia Dzhyma eine starke Leistung und brachte ihre Mannschaft in Führung. 12, 8 Sekunden dahinter lief die Schwedin Oeberg aus dem Stadion, gute 10 Sekunden später folgte Franziska Hildebrand. Die Slowakin Ivona Fialkova, die als Zweite der Schwestern in der Staffel an den Start ging, musste drei Strafrunden in Kauf nehmen, ebenso fabrizierte auch die Norwegerin Fenne eine weitere Extrarunde.

Beim zweiten Wechsel war die Ukraine noch immer auf dem ersten Platz zu finden, 19,4 Sekunden vor einer auftrumpfenden Mannschaft aus der Schweiz, Schweden, Deutschland (+ 26,7 Sekunden) und starken Teams aus Kanada und Japan.

Maren Hammerschmidt hieß die neue Verfolgerin, die für Deutschland die Verfolgung auf die Ukrainerin Valentina Semerenko aufnahm. Bis zum ersten Schießen machte sie geringfügig Sekunden gut, am Schießstand kam sie mit einem Nachlader durch, während die Ukrainerin bereits aus dem Stadion lief. Die Schweizerin Häcki hängte sich mit ebenfalls einem Fehler an Hammerschmidts Fersen.

Im zweiten Schießen brachte Maren Hammerschmidt Deutschland zurück auf Siegkurs. Sie legte eine zügige, stabile Nullfehlerserie hin, während die Ukrainerin lange wartete, letztendlich trotzdem einen Fehler schoss und einen Nachlader brauchte. Somit ging Deutschland in Führung, einige Sekunden vor der Schweizerin Häcki.

Zum letzten Wechsel lag Deutschland dann 14,7 Sekunden vor der Schweiz und dem Team aus der Ukraine in Führung. Inzwischen hatte es einige Disqualifikationen wegen Überrundungen gegeben; vielen Nationen wurde eine hohe Anzahl an Strafrunden am heutigen Tage zum Verhängnis.

Laura Dahlmeier sicherte letztendlich ein tolles Ergebnis für die deutsche Mannschaft ab. Trotz eines Fehlers im Liegendanschlag konnte sie die Führung ihres Teams ausbauen, als die Schweizerin Cadurisch am Schießstand schwächelte und für zwei Runden in die Strafrunde abbiegen musste. Die Ukrainerin Pidrushna ging auf Rang 2 mit 36,7 Sekunden Rückstand auf Dahlmeier zurück ins Rennen, dahinter Russland und die Schweiz.

Auch das letzte Schießen konnte Dahlmeier nicht mehr gefährden. Sie verfehlte zwar wieder eine Scheibe, traf diese dann jedoch mit einem Nachlader und ging etwa eine Minute vor Pidrushna auf die Schlussrunde. Diese hatte ebenfalls eine Extrapatrone gebraucht. Somit war klar: Es würde einen überragenden deutschen Sieg geben, auf Platz 2 die Ukraine. Spannend wurde es noch um den dritten Rang, als die Russin Yurlova-Percht wie bereits im Liegendanschlag ihren letzten schon getroffen geglaubten Schuss daneben setzte und den Anschlag nochmal neu aufbauen musste. Auf der letzten Laufrunde verlor sie den Podestplatz gegen Anais Bescond aus Frankreich.

Das Endergebnis:

  1. Deutschland
  2. Ukraine; + 44,9 Sekunden
  3. Frankreich; + 1:04,5 Minuten
  4. Russland; + 1:09,0 Minuten
  5. Schweiz; + 1;25,7 Minuten
  6. Tschechien; + 1:34,1 Minuten

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