Mittwoch , 15 Mai 2024

Staffel: deutsche Damen mit beherztem Rennen siegreich

Foto: Andrei Ivanov

Gespannt erwarteten die Zuschauer in der fast ausverkauften Chiemgau Arena das Staffelrennen der Damen über 4 mal 6 Kilometer und hofften auf den ersehnten ersten Podestplatz des DSV-Teams, das die Erwartungen beim Heimweltcup bislang mit zwei vierten Plätzen noch nicht erfüllen konnte.

Die deutsche Startläuferin Franziska Preuß absolvierte ihr Liegendschießen ohne Nachlader und konnte als Dritte nach der Italienerin Lisa Vittozzi und der Schweizerin Elisa Gasparin, die sich in ihrem Rennen insgesamt sehr stark präsentierte (kein Nachlader und überaus stark in der Spur, immer auf Tuchfühlung mit der Führenden), als Dritte zurück auf die Laufstrecke gehen. Auch beim Stehendschießen gab sich Preuß keine Blöße und hielt ihr Team mit einer fehlerfreien Schießeinlage zunächst im Führungstrio, 5,9 Sekunden hinter der Schweizerin, die sie jedoch auf der Schlussrunde noch überholen konnte.

Vittozzi übergab als Erste auf Dorothea Wierer, Preuß als Zweitplatzierte auf Denise Herrmann, Elisa Gasparin in dritter Position auf ihre Mannschaftskollegin Lena Häcki. Herrmann lief gewohnt beherzt an und ging schnell in Führung. Die Französin Marie Dorin Habert lag zwischenzeitlich auf Rang 3 (am Ende belegte die französische Staffel Rang 9). Eine nervenstarke Denise Herrmann lieferte ein lupenreines Liegendschießen ab und ging 5,6 Sekunden hinter Wierer zurück auf die Loipe, gefolgt von Frankreich, Schweden und Österreich, setzte sich jedoch in der Spur schnell wieder an die Spitze. Beim Stehendschießen zog Wierer gnadenlos durch und traf alles, während Herrmann zwei Nachlader brauchte und als Zweite mit 20,6 Sekunden Rückstand zurück auf die Strecke ging, jedoch die Zeit in der Spur pulverisierte und als Erste an Franziska Hildebrand übergeben konnte – eine überragende läuferische Leistung; es folgten Italien, Norwegen, die Slowakei, Frankreich und die Schweiz.

Hildebrand startete liegend mit drei Fehlern, konnte jedoch die Strafrunde vermeiden und sich mit 5,6 Sekunden als Vierte einordnen, während die Schwedin Anna Magnusson in Führung ging, vor Frankreich und Italien. Zwischenzeitlich lagen die Schweizerinnen mit ihrer erfahrensten Athletin Selina Gasparin auf dem fünften Rang (bis zur letzten Starterin, Aita Gasparin, die sechs Nachlader benötigte und eine Strafrunde laufen musste, hatten die Schweizerinnen noch sehr gute Chancen auf einen Podestplatz, am Ende reichte es jedoch nur zum 8. Rang). Zusätzliches Pech (Sturz in der ersten Runde und Verlust des Stockes) führte dazu, dass Hildebrand weitere Sekunden auf der Strecke verlor. Mit einem risikofreudigen Schießen und nur einem Nachlader hielt Hildebrand ihr Team mit der vierten Position auf Kurs und schickte Laura Dahlmeier hinter der Schweiz, Schweden und Frankreich auf ihre 6-Kilometer-Runde.

Foto: Andrei Ivanov

Dahlmeier übernahm somit als Schlussläuferin mit einem Rückstand von 24,4 Sekunden und machte es bis zum Schluss spannend, leistete sich bereits beim Liegendschießen einen Fehlschuss und brauchte am Ende noch zwei Nachlader beim Stehendanschlag, konnte sich jedoch kurz vor dem Ziel auf der Strecke gegen die Italienerin Federica Sanfilippo durchsetzen und kam 2,9 Sekunden vor ihr ins Ziel (0+9). Die Italienerinnen in der Besetzung Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer, Nicole Gontier und Federica Sanfilippo zeigten eine überragende Leistung am Schießstand und brauchten insgesamt nur drei Nachlader. Auf dem dritten Platz reihten sich die starken Schwedinnen in der Besetzung Linn Persson, Mona Brorsson, Anna Magnusson und Hanna Öberg (0+5, +17,2 s), vor Norwegen (0+9, +23,1 s), vor den überraschend starken Polinnen (0+5, +24,5 s) und der tschechischen Staffel (0+7, +1:04 s), ein.

Foto: Andrei Ivanov

Stimmen zum Rennen

Franziska Preuß auf die Frage, ob ihr heutiges Rennen nicht Balsam für die Seele sei:

Ja, es hat gut getan. In der Staffel geht es mir so leicht von der Hand, jetzt muss ich das auch ins Einzelrennen übernehmen. Ich habe den Olympiadruck, der mir von allen Seiten eingeredet wird, das kann ich nicht wirklich ausblenden.

Laura Dahlmeier in der Pressekonferenz nach dem Rennen:

Today it was an important and an amazing race, especially in Ruhpolding. I had a hard last loop […] Today we have shown, that we are a really good team and it is nice to be part of this team.

Die Einschätzung vom Bundestrainer Gerald Hönig zur Leistung seiner Athletinnen:

Das war eine hochinteressante Damenstaffel. […] Auf den Positionen eins und zwei die haben, glaub ich, einen sehr guten Job gemacht. […] Bei Laura merkt man, dass sie noch in der Phase ist, ihre Form zu finden. […] Bis Olympia, glaube ich, haben wir noch einiges zu tun, die Konkurrenz schläft nicht, das hat man gemerkt […].

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