Mittwoch , 9 Oktober 2024

Erneuter Sieg für Johannes Thingnes Boe – Schempp Vierter

Johannes Thingnes Boe (NOR) – Foto: Karl-Heinz Merl

Bei ähnlich verschneiten und vor allem kalten Bedingungen wie gestern fand heute Mittag die Verfolgung der Herren statt. Als Sprintsieger war Johannes Thingnes Boe aus Norwegen als Erster ins Rennen gegangen, zwölf Sekunden dahinter der Mann im gelb-roten Trikot, der Franzose Martin Fourcade. Auch die deutschen Athleten gingen überwiegend mit hoffnungsvollen Startnummern an den Start: Allen voran Simon Schempp als Sprint-Vierter mit 47 Sekunden Rückstand.

Bis zum ersten Schießen veränderte sich nicht viel im Starterfeld. Ein paar Sekunden konnte der Führende, Johannes Thingnes Boe, jedoch auf Fourcade gutmachen und kam mit ein wenig Zeitpuffer zum ersten Liegendanschlag. Doch windige Bedingungen machten das Schießen schwer und Boe musste nach zwei Fehlern gleich doppelt in die Strafrunde abbiegen. Fourcade schoss langsam und bedächtig, um die ihm in den Schoß gelegte Chance zu nutzen, verfehlte aber dann doch den letzten Schuss, sodass das Führungsduo nach Absolvieren der Strafrunden gemeinsam aus dem Stadion gehen konnte. Hinter ihnen wurden viele Fehler geschossen; Simon Schempp, der so aussichtsreich im Rennen gelegen hatte, schoss gleich dreimal daneben. Besser machte es Arnd Peiffer, der nach einer Nullfehlereinlage eine Laufgruppe mit dem Norweger L‘ Abée Lund, Jakov Fak aus Slowenien und dem Schweizer Benjamin Weger bilden konnte. Gemeinsam konnten sie auf der Strecke ein wenig Zeit auf Fourcade und Boe gutmachen.

Beim zweiten Schießen schossen die vorderen Athleten alle überwiegend gut, sodass sich nicht viel an den Positionen änderte.

Das dritte Schießen zerbröselte das Feld. Fourcade und Boe kamen mit je einem Fehler noch glimpflich durch, viele andere Athleten mussten gleich drei- oder sogar viermal in die Strafrunde. Trotz seiner schlechten Schießleistungen zuvor konnte sich hingegen Simon Schempp auf Rang sechs wieder in Schlagdistanz bringen. Der Slowene Jakov Fak linste bereits in Richtung Podium.

Wie so oft im Biathlon entschied sich am Ende alles beim letzten Schießen. Fourcade und Boe kamen gemeinsam an den Schießstand, beide heiß auf den Sieg. Wer würde die Nerven behalten? Boe setzte den ersten Treffer und brachte damit Martin Fourcade unter Zugzwang, dessen erster Schuss daneben ging. Bestärkt von diesem Ergebnis zog Boe ein eisernes Schießen durch. Sicher fand jeder Schuss sein Ziel, während Fourcade noch zwei weitere Scheiben verfehlte und letztendlich zum Kreiseln in die Strafrunde musste. Damit verlor er die Hoffnung auf den Sieg und gab gleichzeitig anderen Athleten die Chance, doch noch ins Geschehen mit eingreifen zu können.

Boe ging also mit einem großen Vorsprung auf die letzte Runde, ebenso setzte sich Jakov Fak deutlich auf den zweiten Rang. Der Kampf um Platz drei wurde auf die Strecke verlegt. Rund um Simon Schempp bildete sich eine Verfolgergruppe bestehend aus Martin Fourcade, dem Russen Maxim Tvetkov und Tarjei Boe.

Die Gruppe kämpfte bis zur letzten Sekunde verbissen: Martin Fourcade versuchte immer wieder davonzuspringen, doch Simon Schempp konnte folgen und es kam zum Zielsprint, in dem sich die beiden Kontrahenten zuletzt noch in einen kleinen Hakler verwickelten.

Foto: Karl-Heinz Merl

Am Ende konnte sich Fourcade knapp vor Schempp durchsetzen, der damit erneut auf dem vierten Rang landete. Ein überragender Boe war bereits über eine Minute zuvor mit einem strahlenden Lächeln über die Ziellinie gelaufen, Fak 58 Sekunden hinter ihm.

Arnd Peiffer landete nach insgesamt 4 Fehlern mit zwei Minuten Rückstand noch auf Platz 13, Erik Lesser mit 6 Fehlern anderthalb Sekunden dahinter auf dem 15. Rang. Benedikt Doll war als 47. ins Rennen gegangen und beendete selbiges als 27.. Damit konnte er sich trotz vierer Fehler im Vergleich zum Sprint deutlich verbessern. Der Sprint-Überraschungs-Neunte Philipp Nawrath verlor dagegen einige Plätze und wurde 29.. Johannes Kühn landete nach 7 Fehlern auf dem 41. Rang.

Morgen steht für die Herren ein Staffelbewerb an. Wir wünschen den Mannschaften dabei viel Erfolg!

Foto: Karl-Heinz Merl

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